An meine liebsten, lustigen kleinen Leute
Was kann ich sagen, jetzt, da es zu spät ist?
Ich kann euch das Offensichtliche sagen: dass es mir leid tut, dass ich es versucht habe.
Ich kann euch sagen, wie leid es mir tut, dass es mich aufgefressen hat. Selbst als wir mit dem Nachtlicht im Bett saßen und gemeinsam über Korallenriffe und die „Finding Dory“ lasen, wusste ich, dass nicht mehr viel Zeit blieb für diese hellen und schönen Orte.
Ich kann euch sagen, dass ich es versucht habe, dass ich, auch wenn es sich hoffnungslos anfühlte, nicht aufgeben wollte, wenn es noch eine Chance gab. Ich kann euch sagen, dass wir deshalb immer mit dem Zug gefahren sind, dass ich die Politiker bedrängt habe, dass wir unsere Essgewohnheiten geändert haben und dass ich mich verhaften ließ, damals.
Aber was ich euch wirklich sagen will: Das Schlimmste war, in einer Zeit zu lebt, in der wir das Blatt hätten wenden können, aber die meisten Leute haben einfach weitergemacht, als ob nichts sei.
Dafür wird es tausend Erklärungen geben. Ihr werden hören, dass die Menschen egoistisch waren, dass wir in einer Konsumkultur gefangen waren, dass unsere Politiker feige Diener der fossilen Brennstoffe waren, dass die Medien uns nicht informiert haben, weil sie zu sehr mit Tanzwettbewerben, Moden und Belanglosigkeiten beschäftigt waren.
An all dem ist etwas dran, aber ich möchte, dass Ihr wissen, wie es sich damals anfühlte. Es fühlte sich an wie ein Traum, in dem alles so normal schien, aber unter der Oberfläche lag eine schreckliche und brutale Wahrheit, von der wir alle so taten, als gäbe es sie nicht. Kaum jemand sprach überhaupt über den Klimawandel und die Zerstörung der natürlichen Welt. Wenn man es doch tat, wurde das Gespräch in den meisten Fällen abgebrochen, und es wurden vertraute Mittel aus dem Nichts hervorgeholt, um die eigenen Bedenken abzutun, abzulenken und zum Schweigen zu bringen.
Und draußen rumpelte die Welt – die gedankenlose, beton- und metallverhangene, rauchgeschwängerte, alles verzehrende menschliche Welt – weiter, taub für die Warnungen und unwillig, einen Finger zu rühren.
Ich möchte dir sagen, dass es mir leidtut, und dass ich es versucht habe.
Dein Vater,
Stuart
Disclaimer:
Der Text ist nicht von mir, aber genau das möchte ich auch gern sagen, deshalb ich ihn hier rein gestellt..